Museumsgarten
Unser romantischer Museumsgarten lädt zum Verweilen ein. Mit etwas Glück können Sie hier Eichhörnchen, Grünspecht und Co. treffen. Ein kleiner Lehrpfad stellt verschiedene archäologische Fundstücke aus der Region vor.
Eisenmetallurgie
Aus Eisen gefertigte Objekte lassen sich im Alten Orient schon ca. 1000 Jahre früher nachweisen als dies für Mitteleuropa der Fall ist. Der Ursprung dieser Technologie könnte aus Kleinasien übernommen worden sein, oder aber in Mitteleuropa ganz unabhängig entstanden sein.
Selbst innerhalb von Mitteleuropa ist es nicht einfach die Geschichte der Eisenmetallurgie nachzuvollziehen. Eiserne Objekte lassen sich schon aus der Späten Urnenfelderzeit und der Hallstattzeit nachweisen, die Eisenverhüttung, jedoch lässt sich erst in der Frühen Latènezeit, durch Rennöfen belegen.
Beim sogenannten „Rennofenverfahren“ handelt es sich um eine Technik mit der die Eisenerze, in Gruben- oder Schachtöfen, verhüttet werden können.
Eisenerz kommt hier vor allem in Form von Raseneisenerz vor. Dieses Raseneisenerz muss zunächst in Brocken aus dem Boden herausgebrochen werden. Dann wird es über einem Feuer geröstet und anschließend zerkleinert. Im nächsten Schritt wird in einem sogenannten „Meiler“ Holzkohle produziert. Nun muss eine Grube für die Schlacke ausgehoben werden und der Ofen selbst gebaut werden. Dieser muss nun vorgebrannt werden. Schließlich wird der Ofen mit Holzkohle und dem Erz befüllt. Nachdem der Verhüttungsprozess erfolgt ist, muss der Ofenschacht zerschlagen werden um die Eisenluppe herausholen zu können. Diese wird gereinigt und verdichtet um letztendlich den Werkstoff zu erhalten.
Mahlsteine
Mahlsteine wurden als Werkzeug benutzt, um Korn in Mehl zu verarbeiten. Dabei wird der „Läuferstein“ mit Druck auf dem „Unterlieger“ vor und zurück bewegt. Zwischen den beiden Steinen befindet sich Korn oder Getreide, welches durch die Bewegung der Steine zu Mehl verrieben wird.
Für die Herstellung eines Mahlsteines nutzten die Menschen grobes Gestein. Im Falle von Abnutzungen wurde mit Hilfe eines Werkzeuges wieder eine grobe Oberfläche in den Stein gearbeitet. Zu weiches Gestein hatte zum Nachteil, das zerriebenes Gestein mit in das Mehl gelangte und sich so die Zähne abnutzten.
Mahlsteine wurden meist nicht an ihrem Ursprungsort hergestellt. Sie wurden grob bearbeitet und erst an ihrem Bestimmungsort in die passende Form gebracht. Der „Unterlieger“ konnte dabei bis zu 40 Kilogramm schwer sein und der „Läufersteine“ zum Reiben um die 3 Kilogramm. Die Steine wurden dabei sogar über Wasser- und Landwege transportiert.
Zu einem Großteil stammen die archäologisch ausgegrabenen Mahlsteine aus siedlungsnahen Abfallgruben. Bekannt sind auch Mahlsteine als Grabbeigaben, die vom Altneolithikum bis in die Bronzezeit dem Verstorbenen mit in das Grab gelegt wurden.
Schalensteine
Die Schalensteine (oft auch „Schälchensteine“) erhalten ihren Namen von den vielen, schalenförmigen Vertiefungen, welche die Steinoberfläche bedecken. Die Schälchen können sich in Anzahl, Durchmesser und Tiefe unterscheiden. Diese sind aber nicht zufällig entstanden, sondern von
Menschenhand geschaffen. Dabei wurden sie in den Felsen gebohrt, geschliffen oder eingepickt. Je nachdem welche Herstellungsmethode gewählt wurde, ließen sich die Schalen innerhalb weniger Minuten anfertigen. Die Herstellung der Schälchen fand meist in der Bronzezeit (1800 bis 600 v. Chr.) statt. Dabei wurden teilweise auch ältere Steine, wie beispielsweise von Großsteingräbern, später bearbeitet. Während wir über den Herstellungsprozess vieles wissen, bleibt der Grund für diesen rätselhaft. Zumindest für die horizontal angebrachten Schälchen ist es möglich, dass sie als Behältnis für Opfergaben oder „heilendes“ Wasser gedient haben könnten. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit könnte das Erlangen von Gesteinspulver sein. Sie könnten jedoch auch Ausdruck eines künstlerischen Verständnisses sein, welches für uns heute nicht mehr ersichtlich ist.